Piratenalltag

Alianna saß an der Bucht von Elenarda, sie hielt traurig einen Dolch in ihrer Hand. Die Streitereien mit ihrer Nichte Mornaira und die Tatsache, dass sie ihr ihre Tochter vorenthielt trieb sie fort von Nephilim. Alles was sie liebte und ihr wichtig war, war nun fort von ihr...ihr Herz würde nun sicher die Flotte Nephilims gegen sie führen. Ihre Tochter, sie wusste es ging ihr gut, doch hoffte sie das genug Licht in ihr war um Mornaira zu wiederstehn.... Sie hatte alles verlohren...alles was ihr wert und teuer war, war nun bei IHR und all ihre Kraft mit ihr, so ritze sie ihre Handfläche auf und schwor Mornaira zu treffen wo es ihr auch gelingen möge, Mornairas Hochzeitsgeschenk , Tinuviels Amulet nahm sie von ihrem Hals, benetzte es mit ihrem Blut und legte es in eine schwarze kleine Kiste sie schickte diese hinaus ins offene Meer, Mornaira und ihre stolze Agarwainu würden dem Amulet schon bald auf den Meeresgrund folgen! Dann bat sie Tinuviel um Verzeihung für das was nun folgen würde...Kraftlos verliess sie den Strand und wandte sich ihrer letzten Heimat zu, bald würde sie nicht mehr alleine sein!

Die Arbeiter schufteten Tag und Nacht am Bau des Hafens... Deleo und Jack hatten sich
ihr nun angeschlossen. Von Nephilims Flotte war immer noch keine Spur. Alianna hatte die
Nachricht vernommen, das Turothan nun kein Schatten mehr war.....andere sagten er wäre auf
einer Insel und wollte sich das Leben nehmen....das Leben nehmen? Wo war er nur ? Was war
geschehen?
Dairiel...ihre Tochter...sie war bei Mornaira. Noch immer ging es ihr gut, sie war stark...hoffentlich stark
genug den Schatten nicht zu groß werden zu lassen. Alianna hatte einige ihrer besten
Männer geschickt sie zu holen...doch keiner kehrte zurück, auch der Bote mit einer
Nachricht an ihren Gatten schien seinen Tod gefunden zu haben, so floh sie weit weg bevor
auch sie dies Ende finden würde. Sie wusste das sie Dairiel nichts antun konnte, so stark
die Schatten auch waren, dies würde SIE nicht über sich bringen. Dairtor....Alianna spürte
mit unglaublicher Verzweiflung und Trauer, das ihr Sohn...er war für das Licht
verlohren...wenn auch nur ein Funke davon in ihm war...nun musste er nun fort sein. Der
Gedanke daran lastete schwer auf ihrem Herzen. Dairtor würde, wenn seine Zeit kam ein
grausamer und gefürchteter Pirat werden, einer der schlimmsten...
Turothan....hasste er sie? Warum hat er sie nicht gesucht? Warum war er fort von ihr? Sich
töten...warum? Sie hatte für kurze Zeit wirkliches Glück erfahren, diese Liebe...ihre
Kinder...Nephilim, es sollte ihre aller Heimat werden, statt dessen hat sie, sie
entzweit...nun kämpfte wohl jeder für sich...war das der Preis für das kurze Glück?
Solange es nur Dariel gut ginge und Turo....er... er sollte glücklich sein...er der
Kämpfer...aus sovielen Gefechte siegreich hervor gegangen...er sollte irgendwo auf einer Insel sein
und den Tod suchen...?
Wenn er ihr nicht verzeihen konnte....wenn er sie nicht liebte sollte er sich ein Messer
nehmen und es in ihr Herz stoßen...er sollte seine Wut und Enttäuschung über sie....er
sollte ihr Luft machen, aber nicht so... Fast hatte sie sich danach gesehnt die Schiffe
Nephilims hier anlanden zu sehn...die Nambotha....ihr Herz.. sie hätte alles dafür getan
ihn von dem Schmerz, der Wut und der Enttäuschung über sie zu befreien... sie hatte
versagt, hatte den Schatten über ihnen nicht akzeptieren können...dies nun war der Preis
dafür, fernab ihrer Familie... alles was sie tun konnte war Turothan um Verzeihung bitten
und die Heimat ihrer Tochter aufbauen, in der Hoffnung das sie, sie aufsuchen und zu
schätzen wisse...das der Schatten sie nicht verschlingen würde.
Sie spürte einen Windhauch...es war als würde eine liebevolle Hand ihr Haar streicheln und
als würde eine Träne ihren Scheitel benetzen....sie hörte ihren Namen im Wind und ein
eisiger Schauer kroch über ihre Haut....TUROTHAN

Jack war wohlbehalten in dem neuen Hafen Elenarda angekommen, er freute sich auf die kommenden Jahre im Kreise der ihm so ans Herz gewachsenen Mitstreitern Alianna und Delo, natürlich auch denen die noch seinem Beispiel folgen würden und ebenfalls an der Seite seiner neuen Flagge kämpfen würden.
Der Alptraum "Nephilim" war vorbei und Jack war froh das er ihm entkommen war. Aber die Knute von Mornaira reicht weit, so weit das sie zu einer Gefahr für die neue Heimat der "Flüchtlinge" werden konnte. Aber Mornaira war weit weg in Jack´s Gedanken. Er dachte an Deleo, die Frau seinens Herzens, der er die Zeit gegeben hatte nach der sie verlangt hatte.
Seine Haare waren nun grau, er hatte viel Schlachten geschlagen und sich in diesen Gewässern behaupten können. Er war müde und alles in ihm rief nach Deleo, seiner Liebsten ohne die er nicht länger sein wollte. Er schaute auf die Buchstaben die in den Mast der schönen "BlackPearl" geritzt wurden, an dem Tag als Jack das Kommando übernahm. Sein Blick verharrte auf ihrem Namen, der zu diesem Mast gehörte wie jeder Nagel auf diesem Schiff der es zusammenhielt.
Die wilden Tage waren erstmal vorbei und er sehnte sich nach der Geborgenheit und der Nähe seines Engels, jener Engel der Mutterseelen alleine auf hoher See versuchte sich so gut es geht durchzuschlagen.
Er hoffte das Deleo ihren Weg zu ihm finden würde....keine Frage der Wind würde sie zu ihm leiten, wenn die Zeit reif ist!

Alianna hatte all ihren Mut und ihre letzte Kraft gebrauch um Turothan zu schreiben. Als seine Antwort ihn erreichte schöpfte sie ein letztes Mal Hoffnung, würde er wirklich kommen? Sie suchen? In seinem Brief schrieb er davon....doch dieser Brief war das letzte, was ihr von ihm blieb.
ER, fern von ihr. Dairiel, bei IHR.....
Sie rief Jack, Deleo sowie ihren ersten Maat zu sich.

„Ich...habe einen Entschluss gefasst. Turothan....er....er wird nicht kommen.“

Alianna sackte in sich zusammen, diese Worte zu denken, brachte sie zur Verzeiflung...sie mit Gewissheit auszusprechen trieb sie halb in den Wahnsinn... Seit ihrem Weggang von Nephilim und ihrer Familie war sie nicht mehr die selbe, wieder führte sie die dunkle Flasche an den Mund ohne die sie...schon lange nicht mehr zu sehen war...

„Ich... Werde gehen und Dairiel befreien und wenn es das letzte ist, was ich tue!! Ihre Heimat ist hier, ich bitte euch ihr treue Freunde zu sein, wie ihr es mir ward! Ich werde sie hier her schicken und...... ich...werde nicht zurückkehren! Gebt auf sie acht, zeigt ihr, was sie wissen muss und ich beschwöre euch, lasst sie nicht in die Schatten fallen!!!“

Sie blickte nur auf die Flasche in ihrer Hand, jemandem ins Gesicht zu blicken, wagte sie schon lange nicht mehr....

„Ich werde einige tüchtige Männer hier lassen, Maat eure Aufgabe wird es sein, meiner Tochter so eine Stütze zu sein, wie ihr es mir geworden seid!“

Nachdem alles nötige besprochen war hielt sie Deleo auf.

„Bitte...geh noch nicht. Ich weiß du wirst auf sie wie eine große Schwester acht geben und das ist gut so! Bitte gebe ihr dieses Päckchen, und gib auf Tizian acht, er soll sie begleiten und schützen! Wenn sie wohl behalten hier angekommen ist habe ich.....noch eine Aufgabe oder....eine Bitte!
Du weißt, das ich ohne Turothan....er, er war mein Leben und er hat mir meine Tochter geschenkt. Suche ihn und gebe ihm das hier. Dies Amulett hier bekam ich zu unserer Hochzeit. Es war Dimitrovs Geschenk. Ich werde, dort wo ich hingehe kein Glück mehr brauchen und Dairiel hat euch an ihrer Seite. Ich wünsche, das er es erhält. Wenn ich ihm im Leben nichts gutes geben konnte so hoffentlich im Tod! Danke, ich...Du wirst mir fehlen!“

Alianna schickte Deleo raus, nahm den letzten Schluck aus der Flasche und ließ sie klirrend zu Boden fallen. Alles war vorbereitet.....

Deleo hatte Alianna gefasst zu gehört und würde ihr diesen letzten Wunsch erfüllen. Wütend und traurig zugleich ballte sie die Faust, in der sie das Amulett hielt. Sie schwor, zu jeder Zeit auf die kleine Dairiel zu achten und wenn es mit dem Tod sein musste. Alianna, ihre Alianna war wie ein Teil von Deleo´s Sein geworden. Schweren Herzens unterdrückte sie die Tränen. Alianna hätte es nicht gewollt, Deleo in diesen Minuten schwach sehen zu müssen. Mit eiskaltem Blick, beinah begleitet mit dem Lächeln des Triumphes hatte Deleo Alianna´s Zimmer verlassen und war bereit, sich sobald wie möglich auf den Weg zu machen. Zuerst wollte sie aber warten um Dairiel zu empfangen.

Dairiel kam erschöpft und traurig mit ihrer kleinen Fleute, der Isilme auf Elenarda an. Deleo kannte sie noch, auch wenn es lange her war. Dairiel trat tapfer auf Deleo zu und umarmte sie.

"Sie..Alianna ist Tod! Ich werde sie rächen!! Und wenn es das letzte ist was...."

Dairiel besann sich eines besseren, es war nicht an der Zeit Rachepläne zu schmieden, ihre Zeit würde noch früh genug kommen, da war sie sicher!

"..Hast du ein wenig Zeit? Ich würde genre erfahren, was geschehen ist. Wo ist....Turothan?"

Sie sah sich fragend um, obwohl sie die Antwort bereits kannte. Als sie ihrer Mutter ansichtig wurde, wusste sie das Mornaira was das Glück ihrer Mutter an ging gewonnen hatte...

"Meine kleine Dai..." Deleo sah beinahe die Gesichtszüge Alianna´s vor sich. "Für dich habe ich immer Zeit...versuch ein wenig an meiner Seite zu bleiben, auch wenn ich förmlich spüre, wie stark dein Blut schon brodelt. Turo? Ich werde ihn aufsuchen, um Alianna´s letzten Wunsch zu erfüllen. Wo er im Moment wirklich ist, weiß ich nicht, aber ich werde ihn finden. Bleib solang im Schutz des Hafen´s. Jack wird sich solang um dich kümmern...und..." Deleo sah Dairiel sehr eindringlich an "...ohne uns unternimm noch nichts, mach keine Dummheiten. Deine Zeit kommt, sehr bald sogar." Somit strich sie Dairiel übers Haar und wusste, sie wird eine große Piratin werden...auch wenn sie selbst es nicht mehr in vollen Zügen mit erleben können wird. "Dai?" Deleo drehte sich noch einmal um. "Mornaira hat nicht gewonnen, niemals wird sie gewinnen können...egal wie stark sie ist, denn sie trägt kein Licht und keine Liebe in sich...heut abend noch werde ich alles vorbereiten, um deiner Mutter einen gebührenden Abschied zu schenken. Wir beide zusammen, du und ich werden ihre Asche in die Mitte der Meere bringen. Wir beide werden gemeinsam einen Schwur leisten. Ich bin sicher, das wäre im Namen Alianna´s." Schweren Schrittes ging Deleo um alles zu richten, damit Alianna´s Leichnam morgen in aller Frühe seinen endgültigen Weg in den Frieden finden könne.

Deleo hatte in den frühen Morgenstunden Alianna´s Leichnam zu Asche gemacht...es fiel ihr unsagbar schwer. Sie trauerte unendlich. Nun würde sie das Amulett zu Turothan bringen und danach Dai suchen, um mit ihr zusammen die Asche dem Meer zu übergeben.

Dairiel wanderte bis zum morgengrauen ziellos auf Elenarda umher. Alles war noch so neu. Beim umsehen fiel ihr direkt auf, warum ihre Mutter diesen Platz zu ihrer neuen Heimat machte. Alles war klarer und reiner als auf Nephilim. ein eisiger Schauer durchfuhr sie als sie an die vergangenen Monate zurück dachte. dairtor, ihr Bruder war noch dort, die Schatten hatten ihn verschlungen, das spürte sie. Vor lauter Erschöpfung ging sie doch endlich in das kleine Häuschen das Deleo ihr zugewiesen hatte. Es roch hier noch alles nach Alianna, nach ihrem Haar, all ihre habe lag so da, wie sie sie zurück liess. Dairiel sammelte die dunklen Flaschen auf die in den Ecken zerstreut lagen. Über den Inhalt wollte sie lieber nichts genaueres wissen. Dairiel legte sich auf Aliannas Bett und liess die Geschehnisse des Tages noch einmal auf sich wirken. sie war so froh Jack und Deleo bei sich zu wissen, ohne diese beiden...... Dairiel schlief ein. >>> dunkle Unwetter schüttelten die Lordryk, die Masten zerbarsten wie Zündhölzer im mörderischen Sturm. Unendliche Einsamkeit umfing sie, einzig die Gewissheit ihre Tochter in guten Händen zu wissen bereitete ihr Erleichterung. Doch für Dairiel hatte sie getan, was in ihrer Macht stand. Sie hatte Freunde und eine sichere Heimat, die Schatten reichten nicht bis dorthin... Turothan, der Gedanke an ihn zerriss sie fast innerlich, er war fort wie lange hatte sie ihn nicht mehr erblickt? Sein versprechen zu kommen, war das Einbildung? Die Erinnerungen an ihre gemeinsame Zeit... waren wohl Trugbilder von diesem furchtbaren Gift das sie als einziges vor dem Wahnsinn schützte. Das alles liess sie hinter sich, die letzte Flasche zerschellte an Deck, sie würde hinunter in ihre Kajüte gehn...der Dolch lag dort bereit......Ruhe....<<<
Schweissgebadet und zitternd erwachte Dairiel, sie umschlang ihre Knie und wiegte sich traurig. Alianna hatte ihren Frieden gefunden, vielleicht war ihr im Tod mehr Glück vergönnt. Wieder schwor sie Ihrer Mutter stark zu sein.....

" Ich werde dich rächen....!"

Der alte Turothan stand am Bug seiner Nambotha. Ohne Flagge näherte er sich Elenarda. Er hielt sich auf einem Stock gestützt. DIe wenigen grauen Strähnen wehten im Wind. Er sah die Insel bereits.

Turothan dachte an die alten Zeiten ... wie unbeschwert sie waren,

Das hier war das letzte, was er für Alianna tun konnte.
Und wenigstens einmal konnte er dann nochmal seine Tocher sehen...

Von weitem schon konnte Dairiel die Segel der einst so stolzen Nambotha in den Hafen einkehren sehen. Sie hielt sich mit ihrem Schiff etwas entfernt auf einer kleinen Insel. Sie wollte mit Deleo und ihren neuen Freunden ihrer Mutter die letzte Ehre erweisen, jetzt wusste nicht wie sie sich Turothan gegenüber verhalten sollte. Auch Dairiel dachte an die Zeit mit ihrer Familie, wie glücklich ihre Eltern ihr in den düsteren Nebeln von Nephilim erschienen waren. Warum kommst du jetzt erst? Sie stand auf Deck der "Alianna" ihre schwarzen Haare wehten im wind und ihre Augen funkelten vor Wut und Trauer, dann gab sie Befehl in den Hafen von Elenarda einzulaufen. sie ging hinunter in die Kajütte um sich für ihre anstehende Aufgabe zu wappnen...

Als die Nambotha festgemacht hatte, ging Turothan langsam von Bord. Gebrechlich war er geworden und alt. Er schaute sich um... er hoffte ... nein er flehte innerlich darum, dass er jemand bekanntes sah, der auf ihn zu ging.

Seine alten Beine Zitterten, als er auf den Gehstock gestützt, den Pier entlang schlich...

Deleo stand im Hafen und traute ihren Augen nicht...da war er...Turothan. Sie wischte ihre Trauer und Wut mit einer Handbewegung weg und straffte sich. Wollte sie ihm gegenüber treten, so musste sie diesmal sachlich sein und bleiben. Mit zögernden Schritten ging sie auf den alten Mann zu. Er hatte sich sehr verändert. Ihre Erinnerung brachte sie kurzzeitig an den Hochzeitstag Turothan´s und Alianna´s zurück. Damals hatte sie ihn als netten unkomplizierten Mann kennen gelernt und beide hatten im Glück geschwebt. Was war nur aus dieser Verbindung der Liebe geworden? Als Deleo nun vor ihm stand, sah sie ihm fest in die Augen. Sie reichte ihm die Hand. "Turothan...du hier? Warum kommst du erst jetzt? Was hat dich nur davon abgehalten, auf ihr Rufen zu hören? Ich will keine Wunden nähren, aber glaube mir, sie hätte dich in der letzten Zeit mehr gebraucht, denn je. Möchtest du, das ich dir den Platz zeige, an dem wir ihr ein Denkmal setzen wollen? Ihre Asche..." Deleo schluckte ihre Tränen herunter, "...werden Dai und ich ins Meer bringen."

Der alte Mann nickte... er breitete sein Arm aus... Deleo... lasst uns nicht darüber reden... ich kam nach Nephilim... und sie war fort.. mein Leben... verwirkt...

Er schaute auf den Boden

Ich suchte den Tod und suchte sie...

Der alte Mann zitterte...das Atmen fiel ihm schwer...

Zeigt mir den Ort.... und... ich würde gerne dabei sein, wenn.... wenn...

Seine Worte wurden undeutlich im Fluss der Trauer, die den einst so stolzen Piraten durchfloss....

Deleo wusste, das es nun wirklich nicht die richtige Zeit sein würde, Turothan zur Rechenschaft zu ziehen. Sie bot ihm ihren Arm, damit er sich nebst seinem Stock bei ihr stützen konnte und lief mit ihm langsamen Schrittes in Richtung Felsen. Dort befand sich eine Nische, wo schon ein hölzernes Kreuz seinen Platz gefunden hatte. In geschwungenen Lettern stand dort Alianna´s Name. "Es werden noch weiße Lilien dazu kommen...und ich denke noch über irgend etwas besonderes nach, etwas, was sie in alle Zeiten ehren soll...du weisst, sie war ein Teil von mir..." Sie schaute Turothan in die Augen "...verzeih mir, das ich dir nicht einfach so gestatten kann, mit uns zu segeln...denn es ist nicht allein meine Entscheidung...lass mich bitte erst mit Dai darüber sprechen. Ich werde dich jetzt einen Moment alleine lassen. Wenn du möchtest, komm nachher zu mir, lass uns einen Rum trinken und über weiteres reden...morgen erst soll Alianna´s Asche das Meer nähren." Deleo ließ Turothan mit seinen eigenen Gedanken und Erinnerungen zurück und suchte nach Dairiel. Sie hoffte, sie schnell zu finden.

Bevor Del entültig verschwand rief er ihr hinterher...

Ich war nie perfekt...

Er setzte sich neben das Kreuz...

Aber Dairiel... ich... naja....... ich...

Dann gab sich Turothan seinen ungehemmten Weinkrämpfen hin.

Die Alianna hatte sich langsam dem Hafen genähert, Dairiel hatte sich gefasst und eines der lieblingsgewänder ihrer Mutter angezogen. Stolz schritt sie von Bord und war erleichtert Deleo von weitem zu erspähen, eilig ging sie auf sie zu.

"Turothan...er...er ist gekommen?

All die Fragen würden wohl noch eine weile warten müssen, fragend sah sie Deleo an, als sie in Richtung Felsen sah,sah sie ihn....sein weißes dünnes Haar...er war anders als sie ihn in Erinnerung hatte, ein wenig des Zorns verschwand, was blieb war nun mehr Trauer und Verständnisslosigkeit. Dairiel rückte näher an Deleo und war froh, das sie bei ihr war.

" Kann.... ich mich ihm so zeigen?"

Turothan betrachtete das Kreuz... er fühlte sich hilflos... er wusste von seinen Fehlern. Und ... irgendwie wollte er etwas für dieses Denkmal tun...

Ach Alianna... meine Liebe... ich hab soviel falsch gemacht... diese Zeit.. sie ist zu dunkel für mich,,,

Und er hoffte, sie würde ihn hören

Deleo war froh, das Dairiel genau zum richtigen Zeitpunkt kam. Sie schloss sie in ihre Arme, und flüsterte ihr ins Ohr, das sie perfekt aussah. "Komm mit, wir müssen reden...lass deinen Vater diesen Schmerz erleben...es nutzt nichts, jetzt zornig zu sein, es würde niemandem von uns helfen." So zog sie die junge Piratin mit sich und erklärte ihr, das Turo gern mitsegeln wolle, um dabei sein zu können, wenn Alianna`s Asche ins Meer getragen wurde.

Turothan streichelte das Kreuz... er biss sich auf die Unterlippe....

Der Schmerz wurde grösser... er erinnerte sich an die Hochzeit... an die Nacht danach... Rose Hall... Tizian und Elfaron...

Ob Dairiel hierher kommen würde? Er wünschte es sich sehr.

Dairiel nickte Deleo zu und ging an ihrer Seite zum Kreuz.

" Alianna hat..ihn geliebt ich glaube er sollte dabei sein. Wenn...er schon hier ist."

Dairiel biss sich auf die Unterlippe und erinnerte sich im gleichen Moment, wie oft sie ihre Mutter dabei beobachtet hatte. Als sie näher kamen, erkannte sie wie alt Turothan wirklich geworden war. Die Zeit hatte an ihm und seiner Kraft genagt, fast hätte sie ihn nicht wieder erkannt. Immer noch waren Wut und Trauer in ihr... warum erst jetzt?

" Turothan...euer kommen ehrt meine Mutter! Habt Dank!"

Turothan drehte sich zu Stimme, die ihn ansprach...

Er sah Alianna vor sich... Seine Augen weiteten sich... mühsam stand er auf... ging zwei Schritte und dann gaben seine Beine dennoch nach. Er kniete sie vor Dairiel hin...und breitete seine Arme aus...

Alianna... ich...

Tränen rollten über seine Wangen...

Verzeih ... ich... wollte nicht...

Dann sackte sein Oberkörper zu Boden und ein Schluchzen war zu hören...

Perplex stand sie da und sah von Deleo fragend zu Turothan. Sie schluckte ihre Tränen herrunter. Sicher hätte Alianna jetzt das Richtige getan, aber sie war nicht hier... sie sah auf das Kreuz und dann auf Turothan.

"Ih... Ihr könnt heute Nacht hier bleiben. Ich werde euch euer Quartier zeigen. Morgen wer.... werden wir die Asche meiner Mutter dem Meer übergeben, ihr könnt mit uns segeln,wenn dies euer Wunsch sein sollte!"

Die Stimme klang anders...

Dairiel? .... du siehst aus wie deine Mutter....

Aus verweinten Augen schaute Turothan seine Tochter an...

Ich wünsche mir nichts mehr, als dabei zu sein....

Er schaute Dairiel eindringlich an und breitete knieend die Arme aus...

Verzeih mir.........

"Verzeihen? Was soll ich verzeihen? Alianna ist Tod. Sie starb ohne euch an ihrer Seite zu wissen. Sie solltet ihr um Verzeihung bitten, nicht mich!! Ich....zeige euch die Kammer, dort könnt ihr ruhen. Morgen sehen wir dann weiter und können reden. Ich...bin erschöpft!"

Sie trat von ihm zurück, nahe an Deleos Seite und betrachtete Turothan.